Ein halber Brotlaib, der im Schrank vertrocknet ist, die Packung Broccoli aus dem Jahr 2022, die im Gefrierschrank vergessen ging, oder auch die zu viel gekochte Menge Hörnli – solche Lebensmittel landen heute in den Haushalten nicht selten im Müll. Fleischresten werden im WC, Suppenreste im Ausguss in der Küche heruntergespült. Insgesamt werden in Haushalten pro Person jährlich rund 90 Kilo Lebensmittel pro Jahr verschwendet.
Eine aktuelle Umfrage des Umweltpanels der ETH und des BAFU zeigt, dass die Befragten sich dieser Menge bewusst sind, sie schätzen die Verluste insgesamt sehr realistisch ein. Sie unterschätzen aber den Umfang an Food Waste, den sie selber verursachen. Das ist interessant, denn gleichzeitig sagen in der Umfrage sehr viele, dass sie Food Waste als Geldverschwendung betrachten. Sie sind sich also noch nicht so bewusst, wieviel Geld sie selber sparen könnten, würden sie daheim konsequenter Food Waste vermeiden und beispielsweise aus den Hörnli noch einen Hörnlisalat oder mit dem alten Brot noch Käseschnitten machen.
Die Umfrage zeigt, dass bei den Befragten das Problembewusstsein generell hoch ist, sowohl in ökologischer als auch ethischer Hinsicht. 70 Prozent sind der Ansicht, dass Food Waste der Umwelt schade und ein noch höherer Prozentsatz sagt, es sei nicht akzeptabel, dass in der Schweiz Lebensmittel weggeworfen werden, während anderswo Menschen Hunger leiden.
Ebenfalls unterschätzt wird in der Befragung der Anteil an Lebensmitteln, die in der Lebensmittelindustrie verloren gehen. Wie innovative Schweizer Unternehmerinnen und Unternehmer sich dieser Herausforderung angenommen haben ist zu hören im Podcast dieumwelt.ch