Praktische Infos

Für die Anreise nach Haute-Nendaz mit dem öffentlichen Verkehr nehmen Sie den Zug bis nach Sitten, danach fahren Sie vom Bahnhof Sitten mit dem Postauto 362 nach Haute-Nendaz bis zur Haltestelle «Télécabine» (zirka 40 Minuten). Die Haltestelle befindet sich gegenüber der Talstation der Tracouet-Gondelbahn. Wegen Arbeiten an den Skiliften wird die Gondelbahn nur vom 29. Juni bis zum 25. August in Betrieb sein, täglich von 9 bis 16.30 Uhr. Eine Einzelfahrt kostet für Erwachsene 15 Franken und für Kinder 8 Franken. In der Nähe der Gondelbahn gibt es auch einen kostenpflichtigen Parkplatz.

  • Schwierigkeit

    Leicht

  • Dauer

    3 h

  • Länge

    11 km

  • Höhenunterschied

    110 m aufwärts

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Weitherum sichtbar stehen die Lärchen mit ihren breiten Kronen auf den Alpweiden von Haute-Nendaz. Auf der «Balade des Mélèzes de Balavaux» im Herzen der Region 4 Vallées lassen sich diese jahrhundertealten mächtigen Bäume von Nahem bestaunen, darunter auch die grösste Lärche Europas. Die leichte Wanderung umfasst nur einen geringen Höhen­unterschied, ist elf Kilometer lang und dauert rund drei Stunden.

Ausgangspunkt der Tour ist die Talstation der Gondelbahn im Dorf­zentrum von Haute-Nendaz, von dort geht es zuerst hoch nach Tracouet. Oben auf dem Gipfel, auf 2200 Metern Höhe angekommen, geniesst man einen atemberaubenden Rundblick auf das Rhonetal und die umliegenden Berge. Der Wanderweg ist mit gelben Wegweisern in Richtung Balavaux ausgeschildert.

Auf der linken Seite befindet sich der Lac de Tracouet, der wegen seiner dunklen Farbe und seiner Tiefe auch «Lac Noir», also Schwarzsee genannt wird. Auf seiner Wasseroberfläche spiegelt sich der Dent de Nendaz, der vom See aus über einen Bergweg bestiegen werden kann. Auf unserer Wanderung geht es aber erst einmal über einen leicht abfallenden Weg hinaus auf weite Alpweiden. Im Wäldchen der Alp Balavaux stehen über 250 Lärchen. Die Lärche gehört zu einer Unterfamilie der Kieferngewächse (Pinaceae) und ist der einzige heimische Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert. Mit ihren ausladenden Ästen, die viel Licht und Platz benötigen, prägt sie diese weitläufigen Berggebiete. Die Bäume können bis zu 600 Jahre alt werden. Die Wanderung führt auch an der mächtigsten Lärche Europas vorbei. In der nahe gelegenen Cabane de Balavaux kann man sich verpflegen und auch übernachten.

Anschliessend folgt der Weg für einige Kilometer der Suone von Saxon. Dieser sorgfältig instand gesetzte historische Bewässerungskanal fasst sein Wasser aus dem höher gelegenen Bergbach Printse und leitet es zu den umliegenden Anbauflächen. Mit ihren 32 Kilometern ist die Suone von Saxon die längste der historischen Wasserleitungen Europas. Sie führt durch die Gemeindegebiete von Nendaz, Isérables und Riddes bis nach Saxon. Nach einer Bauzeit von zehn Jahren wurde sie 1876 fertiggestellt und bis 1964 genutzt, bevor sie in den 1990er-Jahren für den Tourismus wieder in Betrieb genommen wurde.

Als Nächstes führt die Wanderung zur Pra da Dzeu, was im Patois, dem alten Dialekt der französischsprachigen Schweiz, «Wiese im Wald» bedeutet. Während Jahrhunderten wurde auf dieser Lichtung das Vieh aus der Region gesömmert. Der sonnenbeschienene und ruhige Platz eignet sich perfekt für eine Picknickpause. Über den Weiher Gouille d’Ouché und das Quartier Rairettes geht es anschliessend wieder hinunter nach Haute-­Nendaz. Der befahrbare, aber abschüssige Weg schlängelt sich durch die Wohnchalets zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung, der Talstation der Tracouet-Gondelbahn.