Am 26. Dezember 1999 fegte der Sturm Lothar über die Schweiz. Die Schäden in den Wäldern waren gross, aber auch die Erkenntnisse, die in der Analyse gezogen werden konnten. Nur einen Tag nach Lothar folgte Sturm Martin. Er zog von Frankreich nach Spanien, Korsika und Italien und richtete dort Verwüstung an. Die beiden Stürme vernichteten europaweit in kürzester Zeit 200 Millionen Kubikmeter Holz und verursachten Schäden in der Höhe von 15 Milliarden Euro. Die Stürme waren eine enorme Herausforderung für die Behörden und Schutzorganisationen und brachten Versicherungen an ihre Leistungsgrenzen.

Aus solchen Stürmen können aber jeweils auch wichtige Erkenntnisse gewonnen und Lehren gezogen werden. In die Bewältigung der Sturmfolgen wurde viel Geld und Kraft investiert. In der Schweiz hat Lothar zu einem Umdenken im Umgang mit Naturereignissen geführt, die Warnung vor Naturgefahren wurde professionalisiert, die Arbeitssicherheit gestärkt. Und Lothar war ein Booster für die Waldbiodiversität: Wo tote Bäume lagen, zog neues Leben ein, auch seltene Arten fanden neuen Lebensraum. Dank gezielter Waldpflege entstanden nach Lothar artenreichere und widerstandsfähigere Wälder.

Der Sturm Lothar und die Bewältigung der Sturmfolgen haben Josef Hess über lange Zeit beschäftigt. Der Podcast «die umwelt» blickt mit zwei Augenzeugen und Waldspezialisten zurück und erzählt, welche Lehren durch Lothar gezogen werden konnten.