Praktische Infos

Die Wanderung startet am Bahnhof Brunnandern-Neckertal. Der Weg ist mit den weissen Wegweisern des Baumwipfelpfades ausgeschildert und daher leicht zu finden. Der Baum­wipfelpfad selbst ist im Winter von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet, im Sommer täglich von 9.30 bis 18 Uhr. Das Bundesamt für Umwelt BAFU hatte den Baum­wipfelpfad Neckertal als «Leuchtturm für Schweizerholz» bezeichnet und ihn im Rahmen des Aktionsplans Holz 2017–2020 finanziell unterstützt.

  • Schwierigkeit

    Mittel

  • Dauer

    2,5 h

  • Länge

    8 km

  • Höhenunterschied

    280 m

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Schön ist es hier im Neckertal im St. Galler Toggenburg. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Nachdem wir den Bahnhof Brunnadern umrundet haben, biegen wir gleich in einen lauschigen kleinen Pfad ein. Links davon rauscht und glitzert der Necker. An seinem Ufer wachsen Sträucher und Bäume, von denen viele Früchte tragen. Ein Schild weist uns auf ein kleines Auenwäldchen hin. Hier kann der Fluss noch über das Ufer treten. Dadurch bilden sich kleine Tümpel, die Insekten und Amphibien als Lebensraum dienen.

Wir machen einen Schlenker weg vom Fluss, überqueren ihn kurz darauf noch einmal, dann geht es bergauf. Bald erreichen wir ein lichtes Waldstück, das wir auf einem schmalen und teilweise recht steilen Pfad durchqueren. Nach einiger Zeit öffnet sich vor uns eine grosse Wiesenfläche, auf der links über uns ein einzelner Hof thront. Um ihn herum stehen Apfelbäume, die aussehen, als würden sie fast unter den vielen roten Früchten zusammenbrechen. Im Gras liegen Kühe, die wiederkäuen.

Verschneite Feuerstelle im Wald mit einem Bach

Wilder Fluss: Der Necker entspringt in der Nähe des Ofenlochs und mündet nach rund 32 Kilometern bei Lütisburg in die Thur. Dazwischen liegen tiefe Schluchten, grosse Mäander und breite Kiesbänke, die vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere bieten. © Stefan Rüegg/BAFU

So geht es weiter: Wäldchen und Wiesen wechseln sich ab. Wir sehen einzelne Höfe, Scheunen, Ställe und immer wieder Obstbäume und Kühe. Kuhglockengebimmel und der Duft von frisch gemähtem Gras begleiten uns. Von weiter oben sieht die Landschaft aus wie ein grosses grünes Mosaik.

Nach rund anderthalb Stunden erreichen wir den Höhepunkt unserer Wanderung: den Baumwipfelpfad in Mogelsberg. Er führt uns wiederum durch ein Waldstück - allerdings in ungewohnt luftiger Höhe. An der höchsten Stelle befinden wir uns ganze 45 Meter über dem Boden. Der Rundweg ist in den Hang gebaut und besteht samt seinen 124 Stützen grösstenteils aus einheimischem Holz.

Auf dem 500 Meter langen Weg kann man den Wald mit seinen über zwanzig Baumarten erkunden und die Aussicht geniessen. Verschiedene Stationen laden zum Lesen und Erleben ein. Dort erfahren wir auch mehr über die Landschaft, durch die wir gerade gewandert sind: Die sogenannten Streusiedlungen, die hier noch erhalten sind, waren früher typisch für das Toggenburg. Die Häuser liegen so verstreut, damit die Wege zum bewirtschafteten Land möglichst kurz sind. Noch mehr zu entdecken gibt es dann auf dem Walderlebnispfad, der sich zusammen mit dem Spielplatz unterhalb des Baumwipfelpfades befindet.

Um zum Bahnhof Mogelsberg zu gelangen, wählen wir den Weg durchs Dorf. Er führt an einigen historischen Häusern vorbei. Im Zug sinken wir dann, vollgetankt mit Sonne, Grün und neuem Wissen, müde aber glücklich auf unsere Sitze.